Tag 3 in China – Muskelkater

Freitag 25.3. Tag 3

Ich konnte meine Beine im Bett nicht mehr bewegen. Oh mein Gott, wie soll ich so auch nur einen Schritt laufen? Wenn man den Schmerz überwindet, gehts dann wieder ein bisschen. Ich konnte am frühen morgen tatsächlich immer noch laufen, statt gehen.
Bei den Übungen war es einfach zu kalt und meine Jacke lag leider nicht in greifbarer Nähe. Außerdem fotografierten uns ständig drei Chinesen, gewöhungsbedürftig.
Das Frühstück ging so, man kann sich dran gewöhnen. Bis jetzt habe ich noch kein intensives Bedürfnis nach irgend etwas anderem gehabt, also nach Kaffee oder nach Schokolade. Mein mitgenommener Vorrat ist somit noch unangetastet.

Heute war dann endlich der erste halbe Tag frei. Das reicht um in die kleine Stadt zu fahren, die 20 Minuten entfernt ist.
Dort gab es eine wirklich heiße Gemeinschaftsdusche. Natürlich etwas stinkig und stickig, aber es war schon eine Wohltat, für 5 Yuan warm duschen zu können.
Die Stadt ist nett, es sind Supermärkte vorhanden, das meiste, was man braucht. Auch ein Internetcafe, aber leider eines wo man nichtmal einen USB-Stick reinstecken kann.

Die Chinesen sind hier gar nicht so wie ich gelesen habe, dass die einen die Sachen andrehen und einen zum Stand zerren. Man wird hier total in Ruhe gelassen, alle sind nett, grüßen und sie reagieren erst, wenn man wirklich an einem Stand stehenbleibt und sich für etwas interessiert. Alles mögliche liegt auf Ständen draußen, wie so ein Dauerflohmarkt, der alltäglich ist. Das empfand ich sehr angenehm.

Im Nachmittagstraining spielte unser Shifu mit uns Basketball, diesmal normales Basketball. Ich hasse dieses Spiel. Ich kann ohne spezielles T-Shirt die Mannschaft einfach nicht auseinanderhalten, und so kam es dann auch, dass ich den Ball immer wieder den Gegnern zuspielte. Man, ich bin doch nicht hierher gekommen, um Basketball zu spielen 😐

In der zweiten Hälfte haben wir wieder mal Fußkicks geübt und sind dann den Berg hochgerannt. Das ging natürlich konditionell immer noch nicht. Ob ich es wohl nach einem Monat schaffe?

Abends im freien Training, bin ich dann 20 Runden um diesen Platz gewandert. Es kommt mir vor wie der Zwangshofgang im Knast. Man kann natürlich auch seine Form üben oder nur rumsitzen, oder sich unterhalten, oder Basketball spielen. Aber man hat auf diesen Platz zu bleiben, also nicht weggehen und nicht aufs Zimmer gehen, eine Stunde lang.

Jetzt soll um 21 Uhr Kontrolle sein, ob alle im Zimmer sind. Arrrgh, was soll denn das. Noch mehr Freiheitsberaubung. Komme mir vor wie ein Jugendlicher, im Heim oder Ferienlager. Menno, ich will mein freies Leben zurück…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert