Ein guter Rutsch ins Jahr 2011 – mit ein paar Fragen

Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und möchte euch, falls jemand zum Jahreswechsel doch mal nachdenklich werden sollte, eine hilfreiche Übung mitgeben.

Alle, die mich kennen wissen ja, dass ich manchmal auf so komischen (NLP-)Seminaren bin und daher manchmal seltsame Dinge von mir gebe (vielleicht nicht nur daher 🙂 ). Für diejenigen, die selbst NLPler sind, ist das, was jetzt kommt, garantiert nichts Neues. Manch einer könnte hinter NLP schon fast eine Sekte mutmaßen, denn man kann die Leute schon an der Ausdrucksweise erkennen. Mir geht es jedenfalls so, dass ich es am Gebrauch der Sprache heraushöre und mir dann denke, „oh, er ist einer von uns :-)“

Aber ich möchte mich in diesem Artikel explizit an diejenigen wenden, die sich eben nicht auf so seltsame Persönlichkeitsentwicklungsseminare begeben und sich für (mehr oder weniger) „normal“ halten. Und ich hinterfrage immer wieder gerne: Was ist denn besser für die Entwicklung einer Gesellschaft – Menschen, die möglichst gut der sog. Norm entsprechen oder eine möglichst große Diversität? Für mich ist die Antwort offensichtlich. Und wenn mir, wie so oft, wieder jemand sagt „Du bist doch nicht normal!“ so antworte ich immer wieder gerne „Und ich bin stolz darauf!“.

Bitte frage dich doch mal, was dir persönlich wirklich wichtig ist. Stell dir vor, wie du in 5 oder 10 Jahren leben möchtest. Was möchtest du da im Idealfall machen? Mit wem willst du zusammen sein? Wo willst du wie leben? Wen willst du um dich haben? Wie müsste das Leben aussehen bzw. ablaufen, damit du glücklich wärst?
Es gibt Leute, die wollen sich so etwas gar nicht vorstellen. Was hindert sie daran? Vielleicht die Angst vor neuen Erkenntnissen? Die Angst davor, erkennen zu müssen, dass sie nicht genau das tun, was sie wirklich wollen? Dass sie das Leben leben, was „man“ von ihnen erwartet? Ohne sich jemals klar zu machen, wer dieser „man“ überhaupt ist? Die Eltern? Die Schule? Der Staat? Der Partner?

Was wäre im Mindesten notwendig, damit du „zufrieden“ bist? Bist du jetzt zufrieden? Wenn ja, herzlichen Glückwunsch, du gehörst damit einer Minderheit an. Der Großteil der Menschen jammert – und das auf verdammt hohem Niveau! Kurioserweise wollen die meisten Menschen ausschließlich jammern, aber nichts an ihrer Situation ändern. Meistens glauben sie schlichtweg, sie könnten daran nichts ändern. Aus der Esoterikecke höre ich oft „ALLES im Leben ist machbar“. Ich halte das für falsch, denn es gibt physische Grenzen. Oder hast du schon mal jemanden gesehen, der einfach davongeflogen ist? Es ist jedoch viel mehr möglich, als die meisten Menschen glauben. Die meisten Begrenzungen sind nur im Kopf – eingetrichtert von Bezugspersonen und Gesellschaft („Das kannst du sowieso nicht“, „So ein Unsinn“, „Davon kann man doch nicht leben!“).

Oft ist es auch nur eine Kosten-Nutzen-Rechnung: Es ist viel zu aufwändig, die Situation, über die ich jammere, zu ändern. Das kostet viel zu viel Kraft, Energie und ist risikoreich. OK, dann ist es eine bewusste Entscheidung, alles so zu lassen wie es ist. Aber vielleicht lässt sich die Ist-Situation angenehmer gestalten?
Wenn du dich in der folgenden Liste, für drei Dinge entscheiden müsstest, welche sind dir am wichtigsten?

  • Harmonie in der Partnerschaft
  • Ein gutes Einkommen
  • Ein Fernseher
  • Internetzugang
  • Deine Traumwohnung/Haus
  • Gutes Essen
  • Viele gute Freunde
  • Alkohol
  • Kinder
  • ein erfüllender Job

Das ist vielleicht etwas unfair, sich entscheiden zu müssen. Aber manchmal stellt das Leben einem genau vor solche Herausforderungen. Kannst du für dich klar machen, was für dich in deinem Leben, wirklich wichtig ist?
Und dann frage dich mal, ob du auch so lebst, wie es deinen Prioritäten entspricht – achtest und pflegst du die Dinge, die dir am Wichtigsten sind? Wie viel Zeit widmest du ihnen? Oder lebst du so, als sind dir ganz andere Dinge viel wichtiger? Es gibt viele Menschen, die sagen, Familie ist natürlich wichtiger als der Job, aber sie leben nicht danach. „Ja, irgendwann mal“, heißt es, „dann habe ich Zeit“. Wir heben uns diesen Wein für einen besonderen Moment auf – der Moment ist nie besonders genug und er wird nie getrunken. Oder das Kleidungsstück, was dann nie getragen wird.
Nichts hält für die Ewigkeit, also lebe jetzt!

Was kannst du heute konkret tun, um das zu verwirklichen oder zu leben, was dir wirklich wichtig ist? Und wenn du dir für 2011 irgendetwas vornimmst, dann bitte, mach es konkret. Sag nicht „ich will 2011 mehr Zeit für die Familie haben“, sondern z.B. „ich will 2011 vier mal die Woche mind. drei Stunden mit meinen Kindern spielen“

In den NLP-Seminaren machen wir übrigens nicht sonderlich viel anderes, als uns solche Dinge zu fragen, Werte zu erkennen, im Jetzt zu leben, Ziele konkreter zu formulieren und viele Dinge, „die man so macht“ zu hinterfragen 🙂

Ein Gedanke zu „Ein guter Rutsch ins Jahr 2011 – mit ein paar Fragen“

  1. Nur als Ergänzung (und als nette Unterhaltung), wer’s noch nicht kennt: einfach mal nach der Geschichte vom Blumentopf und dem Bier googeln!

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