Viele meckern über die Beamten. Ich höre aus erster Hand sehr oft, worüber man sich als Beamter übers „normale“ Volk aufregen kann. Da wäre z.B. die Ansicht, man müsse ein Dokument (z.B. einen Einkommensnachweis) nur an einer Stelle abgeben, dann müssten doch diese „unflexiblen“ Behörden das Dokument untereinander austauschen, damit der „arme Bürger“, es nur einmal an einer Stelle abgeben muss. Auf der anderen Seite ist diesem Bürger dann aber der Datenschutz unheimlich wichtig. Also, wie bitte schön soll es gehen, dass man den Datenschutz streng beachtet und alle Dokumente vertraulich behandelt und gleichzeitig die Dokumente allen möglichen anderen Behörden, mit denen die Behörde, wo
das Dokument abgegeben wurde, gar nichts zu tun hat, weiterreicht ? Wasch mich, aber mach mich nicht nass! Der Bürger sollte sich schon mal entscheiden was er denn will.
Übrigens, sind mitnichten alle Personen, die als Sachbearbeiter in einer Behörde arbeiten Beamte. Es ist nur ein ganz kleiner Teil, unter 10% jedenfalls.
Ferner kann man die permanente Personalnot als Ursache benennen, warum manches länger dauert, als der Bürger erwartet. Und Vieles ist politisch gewollt- also vom Datenschutz bis zu unlogischen Regelungen. Da kann ja die Exekutive, also die Verwaltung mit ihren Beamten nichts für, dass zB beim BAföG eine extreme Gängelei und Nachweispflicht besteht. Die Legislative, also die Politiker machen die Gesetze.
Als Beamter findet man viele Sachen genauso falsch, wie der Bürger. Aber die Politik folgt Lobbyinteressen. Der „Beamte“ darf es dann ausbaden. So auch die armen Polizisten, die den Castorttransport bewachen müssen, bei schlechter Bezahlung ohne Weihnachtsgeld, hunderten Überstunden. Obwohl viele von ihnen möglicherweise selbst gegen Atomtransporte sind. Doch das ist wieder ein anderes Thema. Es gibt Beispiele ohne Ende.